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Gestaltarbeit als Coaching-Methode

Matthias Hahn

Die Gestaltarbeit ist eine humanistische, erfahrungsorientierte und prozessorientierte Methode des Coachings. Sie legt den Fokus auf das Hier und Jetzt, die Selbstverantwortung und das Erleben und Ausdrücken von Gefühlen. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen, unerledigte "Gestalten" (Erfahrungen) zu schließen und somit mehr Selbstakzeptanz, Selbstverständnis und Authentizität zu ermöglichen.

Grundannahmen & Menschenbild

Die Gestaltarbeit geht von drei grundlegenden Annahmen aus:

  1. Holismus: Der Mensch wird als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Alle Aspekte sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.

  2. Selbstregulation: Der Mensch hat das natürliche Bedürfnis, sich zu entwickeln und zu wachsen. Störungen dieser Selbstregulation können zu Problemen führen.

  3. Gegenwartsorientierung: Die gegenwärtige Erfahrung, das Hier und Jetzt, steht im Zentrum. Vergangenheit und Zukunft werden nur insofern beachtet, als sie die gegenwärtige Situation beeinflussen.

Coaching Kontexte & Anwendungsgebiete

Die Gestaltarbeit findet Anwendung in verschiedenen Coaching-Kontexten. Dazu gehören:

  1. Persönliches Wachstum: Gestaltcoaching kann dabei helfen, mehr über sich selbst zu lernen, persönliche Ziele zu klären und Blockaden zu überwinden.

  2. Karriere-Coaching: Im beruflichen Kontext kann die Gestaltarbeit dazu beitragen, die eigene Rolle und Identität zu klären, Konflikte zu lösen und die persönliche Effektivität zu steigern.

  3. Team-Coaching: Innerhalb von Teams kann die Gestaltarbeit genutzt werden, um die Zusammenarbeit zu verbessern, Rollen und Verantwortlichkeiten zu klären und Konflikte zu lösen.

Coaching Themen

Einige der typischen Themen, die in der Gestaltarbeit behandelt werden, sind:

  1. Selbstbewusstsein und Selbstverständnis: Wer bin ich? Was sind meine Werte und Ziele? Wo liegen meine Stärken und Schwächen?

  2. Gefühle und Bedürfnisse: Wie kann ich meine Gefühle besser wahrnehmen und ausdrücken? Wie kann ich meine Bedürfnisse besser erkennen und erfüllen?

  3. Beziehungen und Konflikte: Wie kann ich gesunde und erfüllende Beziehungen führen? Wie kann ich Konflikte konstruktiv lösen?

Tools der Methode

Die Gestaltarbeit nutzt verschiedene Tools und Techniken, um Veränderungsprozesse zu unterstützen:

  1. Bewusstseinsarbeit: Die Förderung des Bewusstseins für eigene Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen steht im Mittelpunkt der Gestaltarbeit.

  2. Experimente: Die Gestaltarbeit nutzt gezielte Experimente, um neue Erfahrungen zu ermöglichen und Veränderungsprozesse anzustoßen.

  3. Dialog: Die Gestaltarbeit nutzt den Dialog als Mittel zur Exploration und Klärung von Themen und Konflikten.

Geschichte

Die Gestalttherapie wurde in den 1940er Jahren von Fritz und Laura Perls sowie Paul Goodman entwickelt und hat ihre Wurzeln im Psychoanalyse, der Feldtheorie, dem Existentialismus und der Phänomenologie. Sie verbreitete sich in den 1960er und 1970er Jahren insbesondere in den USA und ist heute weltweit verbreitet.

Wirkungsweise

Die Gestaltarbeit wirkt auf verschiedene Weisen:

  1. Bewusstsein: Die Gestaltarbeit hilft dabei, unbewusste Muster bewusst zu machen und dadurch mehr Wahlmöglichkeiten zu erlangen.

  2. Integration: Die Gestaltarbeit unterstützt die Integration von abgespaltenen Gefühlen und Bedürfnissen und fördert dadurch mehr Ganzheit und Authentizität.

  3. Verantwortung: Die Gestaltarbeit ermutigt dazu, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und aktive Schritte zur Veränderung zu unternehmen.

Kritik an der Methode

Kritik an der Gestaltarbeit bezieht sich vor allem auf den Mangel an empirischer Evidenz und die Gefahr der Retraumatisierung durch intensive emotionale Arbeit. Zudem wird kritisiert, dass die Gestaltarbeit zu wenig strukturiert und systematisch ist.

Alternative Methoden

Zu den alternativen Methoden zur Gestaltarbeit gehören die Transaktionsanalyse, die systemische Beratung, das NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) und die lösungsorientierte Kurzzeittherapie.

Buchempfehlungen

Für alle, die sich tiefer mit der Gestaltarbeit beschäftigen wollen, empfehle ich folgende Bücher:

  1. "Gestalttherapie: Grundlagen" von Dan Rosenblatt
  2. "Gestalttherapie: Praxis" von Fritz Perls
  3. "Gestalttherapie: Theorie" von Laura Perls
  4. "Gestalttherapie: Ein Handbuch" von Dan Rosenblatt
  5. "Die Gestalttherapie in der Praxis" von George Brown

Durch die Lektüre dieser Bücher kannst Du ein tiefes Verständnis für die Gestaltarbeit entwickeln und Deine Fähigkeiten als Coach weiter verbessern. Viel Spaß beim Lesen!

Fazit

Die Gestaltarbeit ist eine kraftvolle und vielseitige Coaching-Methode, die das Bewusstsein, die Selbstverantwortung und die Fähigkeit zum authentischen Ausdruck von Gefühlen fördert. Obwohl sie nicht frei von Kritik ist, bietet sie ein reiches Set an Tools und Techniken, die in verschiedenen Coaching-Kontexten angewendet werden können. Für angehende Coaches, die einen humanistischen, erfahrungsorientierten und prozessorientierten Ansatz verfolgen, kann die Gestaltarbeit ein wertvolles Instrument sein.

 # Über mich

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