Hey! Du interessierst dich also für systemische Aufstellungen? Super! In diesem Artikel erfährst du alles, was du dazu wissen musst. Ob du ein angehender Coach oder einfach nur neugierig bist, hier bekommst du tiefgreifende Einblicke und nützliche Tipps. Los geht's!
Definition
Eine systemische Aufstellung ist eine Methode, die in der Psychotherapie und im Coaching eingesetzt wird, um die Dynamiken innerhalb eines Systems - wie zum Beispiel einer Familie oder einem Team - sichtbar und veränderbar zu machen. Dabei wird das System räumlich aufgestellt, zum Beispiel durch Personen (in einer Gruppenaufstellung) oder Symbole (in einer Einzelaufstellung).
Grundannahmen & Menschenbild
Die systemische Aufstellung beruht auf bestimmten Grundannahmen über Menschen und ihre Beziehungen. Sie geht davon aus, dass wir alle Teil von Systemen sind und dass unser Denken, Fühlen und Handeln stark von den Beziehungen und Dynamiken innerhalb dieser Systeme geprägt ist. Das Menschenbild in der systemischen Aufstellung ist geprägt von Respekt, Wertschätzung und der Überzeugung, dass jeder Mensch die Fähigkeit zur Veränderung und Weiterentwicklung in sich trägt.
Coaching Kontexte & Anwendungsgebiete
Systemische Aufstellungen können in vielen verschiedenen Kontexten und Anwendungsbereichen im Coaching eingesetzt werden. Sie sind besonders hilfreich, um verborgene Beziehungsdynamiken und Konflikte sichtbar zu machen, neue Perspektiven und Lösungen zu entwickeln und Veränderungsprozesse anzustoßen. Sie können zum Beispiel eingesetzt werden, um Rollen und Beziehungen in Teams zu klären, Entscheidungen zu treffen oder persönliche Themen und Konflikte zu bearbeiten.
Coaching Themen
In der systemischen Aufstellung können eine Vielzahl von Themen bearbeitet werden, von Beziehungsthemen und Konflikten über Entscheidungsfragen bis hin zu persönlichen Entwicklungsthemen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Auseinandersetzung mit den eigenen Mustern und Prägungen und die Entwicklung von neuen, konstruktiveren Denk- und Handlungsmöglichkeiten.
Tools der Methode
In der systemischen Aufstellung werden verschiedene Tools und Techniken eingesetzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die räumliche Aufstellung, die die Beziehungen und Dynamiken im System sichtbar macht. Darüber hinaus werden oft auch Elemente aus anderen Ansätzen wie der Gestalttherapie, der Hypnotherapie oder der Körperarbeit einbezogen.
Geschichte
Die systemische Aufstellung wurde in den 1980er Jahren von dem deutschen Psychotherapeuten Bert Hellinger entwickelt, der ursprünglich als Priester in Südafrika gearbeitet hatte. Inspiriert von seinen Erfahrungen mit den Zulu und seinen Erkenntnissen aus der Psychoanalyse, der Gestalttherapie und der Familientherapie entwickelte er die Methode der Familienaufstellung, aus der sich später die systemische Aufstellung entwickelte.
Wirkungsweise
Die systemische Aufstellung wirkt auf mehreren Ebenen. Sie hilft, verborgene Dynamiken und Konflikte sichtbar zu machen, neue Perspektiven und Lösungen zu entwickeln und Veränderungsprozesse anzustoßen. Darüber hinaus kann sie auch dazu beitragen, das Verständnis und die Akzeptanz für die eigenen Muster und Prägungen zu erhöhen und so den Weg für Veränderung und persönliche Weiterentwicklung zu ebnen.
Kritik an der Methode
Trotz ihrer vielen Vorteile und ihrer weit verbreiteten Anwendung wird die systemische Aufstellung auch kritisiert. Einige Kritikpunkte sind der teilweise esoterische und unreflektierte Umgang mit der Methode, die mangelnde wissenschaftliche Fundierung und die möglichen Gefahren durch eine zu starke Emotionalisierung und Dramatisierung in der Aufstellung.
Alternative Methoden
Neben der systemischen Aufstellung gibt es eine Reihe von alternativen Methoden im Coaching, wie zum Beispiel das lösungsorientierte Coaching, das narrative Coaching oder das kognitive Coaching. Diese Methoden unterscheiden sich in ihren Annahmen, Herangehensweisen und Techniken und können je nach Kontext und Thema eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zur systemischen Aufstellung sein.
Buchempfehlungen
Wenn du dich weiter mit dem Thema systemische Aufstellung beschäftigen möchtest, empfehle ich dir folgende Bücher:
- "Loves Hidden Symmetry: What Makes Love Work in Relationships" von Bert Hellinger, Gunthard Weber und Hunter Beaumont
- "Systemic Coaching and Constellations: The Principles, Practices and Application for Individuals, Teams and Groups" von John Whittington
- "Familienaufstellungen verstehen: Prinzipien, Praxis, Praktisches" von Johannes Schmidt
Fazit
Die systemische Aufstellung ist eine spannende und wirkungsvolle Methode im Coaching, die dir als Coach viele Möglichkeiten bietet, deine Klienten bei ihren Anliegen zu unterstützen. Mit ihrer Hilfe kannst du verborgene Beziehungsdynamiken und Konflikte sichtbar machen, neue Perspektiven und Lösungen entwickeln und Veränderungsprozesse anstoßen. Doch wie bei allen Methoden ist auch hier eine reflektierte und verantwortungsbewusste Anwendung entscheidend.
FAQ
Was ist eine systemische Aufstellung?
Eine systemische Aufstellung ist eine Methode, die in der Psychotherapie und im Coaching eingesetzt wird, um die Dynamiken innerhalb eines Systems sichtbar und veränderbar zu machen.
Was sind die Grundannahmen der systemischen Aufstellung?
Die systemische Aufstellung geht davon aus, dass wir alle Teil von Systemen sind und dass unser Denken, Fühlen und Handeln stark von den Beziehungen und Dynamiken innerhalb dieser Systeme geprägt ist.
Wie wirkt eine systemische Aufstellung?
Eine systemische Aufstellung hilft, verborgene Dynamiken und Konflikte sichtbar zu machen, neue Perspektiven und Lösungen zu entwickeln und Veränderungsprozesse anzustoßen.
Was sind die Nachteile der systemischen Aufstellung?
Die systemische Aufstellung wird kritisiert für den teilweise esoterischen und unreflektierten Umgang mit der Methode, die mangelnde wissenschaftliche Fundierung und die möglichen Gefahren durch eine zu starke Emotionalisierung und Dramatisierung in der Aufstellung.
Welche alternativen Methoden gibt es zur systemischen Aufstellung?
Alternativen zur systemischen Aufstellung sind zum Beispiel das lösungsorientierte Coaching, das narrative Coaching oder das kognitive Coaching.